Mit der Schließung der letzten Steinkohlezechen Ende 2018 gehört ein zentraler Industriezweig in Deutschland der Vergangenheit an. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann der steile Aufstieg des industriellen Steinkohlebergbaus, der über mehr als einhundert Jahre hinweg ein wesentliches Fundament der deutschen Industriewirtschaft und -Gesellschaft bilden sollte. Familienleben im Bergbau war in der Regel nicht vom gemeinsamen Zusammenleben in Siedlungen zu trennen, Werkswohnungsbau gehörte seit den Anfängen der Industrialisierung dazu. Der Alltag eines Bergmannes war schwer, dass ohne die Unterstützung der Frauen zuhause ein Familienleben gar nicht möglich war. Die Hausarbeit und Kindererziehung war fest in den Händen der Ehefrauen. Also : "Ackern, schuften und malochen" - harte Arbeit bestimmt in den 1950er Jahren das Leben von Frauen und Männern im Ruhrgebiet und in Westfalen. Die Wanderausstellung "Ganz schön viel Maloche!" begibt sich auf die Spuren vergangener Arbeitstage. In Kooperation mit dem LWL-Industriemuseum präsentiert das Julie-Kolb-Seniorenzentrum diese mobile Ausstellung bis zum 18.10.2018, die sich an den Wünschen, Bedürfnissen und Erinnerungen älterer Menschen orientiert. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Themen, die eng mit dem Arbeitsleben in dieser Zeit verbunden sind: Einkommen, Familie, Neubeginn, Haushalt und Freizeit, aber auch Ängste, Heimweh und Arbeitslosigkeit prägen Leben und Arbeit entscheidend. Exponate aus dem Lebens- und Arbeitsalltag knüpfen an Gefühle und Erfahrungen an. Sie ermöglichen einen Rückblick und schaffen Gesprächsthemen für die Betrachter. Diese Exponate sind nicht in Glasvitrinen, sondern in gut erreichbaren und mit dem Rollstuhl unterfahrbaren Ausstellungselementen präsentiert. Die Ausstellung lädt dazu ein, die Exponate in die Hand zu nehmen. Eine Hörstation greift die Themen der Ausstellung auf und erzählt in Anlehnung an Zeitzeugeninterviews acht kurze Geschichten aus dem Arbeitsleben. Im Rahmen der Woche des Weltalzheimertages wurde diese Ausstellung gestern unter den Augen des MdB Michael Gross feierlich eröffnet. Die ´Bewohner*innen der Einrichtung und deren Angehörige waren genauso geladen wie die Teilnehmer des Demenzcafés, sowie die Kooperationspartner der Einrichtung, die Schüler der Altenpflegeschule, etc. Und alle waren sich einig, hier lohnt es sich zu schauen und vor allen Dingen... noch einmal wiederzukommen.
"Ganz schön viel Maloche!" - Erinnerungen an die Arbeit
20.09.2018
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